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Die Reitkappe hat das Wichtigste geschützt und mein Leben gerettet. Was sie allerdings nicht schützen konnte war mein Vertrauen in das Reitpferd und meine reiterlichen Fähigkeiten.
Nach verschiedenen Stürzen mit diversen Verletzungen traue ich mich nun nicht mehr aufs Pferd: Ich suche nach Ausreden und -
Dennoch will ich das Ganze nicht aufgeben.
Die Alternative: Wandern mit Packpferd.
Es gibt eine lange Tradition: Noch bevor das Pferd geritten wurde, wurde es als Lasttier genutzt. Und auch heute noch werden Packpferde genutzt, um Lasten in unzugängliches Gelände zu transportieren.
Mein Jester (s. Foto) ist mit diesem Job einverstanden. Er ist ein begeistertes Packpferd. Das Gelände ist sein Element. Er lässt sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen und passt auf uns beide auf. Leider ist er auch egoistisch und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat (meistens geht es dabei ums Fressen) braucht es meine ganze Diplomatie und Durchsetzungsvermögen, um ihn von seinem Plan abzubringen. Oder ich mache mir Gedanken, was der Grund für diese Unart ist und danach richte ich mein Handeln: Meistens braucht er eine Pause -
Es ist eine gegenseitige Angelegenheit und ich gestehe: ich verstehe nicht all seine Äußerungen richtig. Manchmal bin ich einfach nur müde oder genervt oder ich will schnell noch dies oder das. Das ist nicht richtig und das zeigt er mir dann auch! -
Ausrüstung: Jester trägt einen ganz normalen Sattel, über den ich die Packtaschen lege. Zudem kann ich Vorderpacktaschen und eine Bananentasche montieren.
Als Packtaschen benutze ich eine Konstruktion von Bettina Grüncke (s.Foto)
Jester besteht auf einigen Freiheiten: Er läuft an einem langen Strick und darf diesen Spielraum nutzen. Er läuft hinter oder vor mir (natürlich nur, wenn die Straßensituation es erlaubt) , aber er darf nicht vor mir kreuzen -
Den ersten Marsch über 2 Tage haben wir vobn 2 Jahren gemacht. Damals noch in Begleitung seiner Mutter. Es war seine erste größere Tour und die Tatsache, dass wir uns immer weiter von zu Hause entfernten hat ihm so seine Zweifel an meiner Kompetenz eingebracht. Der Rest der Strecke hat viel Zeit gebraucht, denn er wollte lieber stehen als gehen. Aus seine Mutter konnte keine überzeugende Argumente leisten. Die letzten 2 Kilometer bis zur Station brauchten viel Zeit. Auch über Nacht hat er sich nicht mit der Situation abgefunden.
Unsere zweite Tour verlief im Anfang ähnlich -
Ein anderes großes Problem, das sich auf den Touren einstellt ist meine Fitness! Es braucht etwas Kondition und eine gute Konstitution, um mit dem Pferd Schritt zu halten. Um 20km täglich neben dem Pferd zu laufen braucht es gesunde Beine und Füße, einen ökonomischen Bewegungsablauf beim Gehen und gutes Schuhwerk. Alles keine Selbstverständlichkeiten bei mir -